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Das Problem mit Fast Fashion

Ähnlich wie beim Fast Food geht es bei der „schnellen Mode“ um die möglichst schnelle Herstellung von Massenware, die dann günstig an die breite Masse verkauft wird. Dabei werden stetig neue Modetrends geschaffen, die wieder neue Kollektionen hervorbringen und somit beim Käufer permanent neues Interesse wecken. Jedes jahr bringen einzelne Marken bis zu 24 Kollektionen pro Jahr heraus, das sind zwei Kollektionen pro Monat. Wir fragen uns, ist das wirklich notwendig? Denn Fast Fashion bringt so einige Probleme mit sich.

Um die Kleidung so billig wie möglich verkaufen zu können, wird sie massenweise in Ländern mit niedrigeren Löhnen hergestellt. Die Produkte sind kurzlebig, alles ist darauf ausgelegt, dass der Käufer möglichst schnell neue Kleidung kauft. Und das ist immer mehr zu einer Gewohnheit für uns Konsumenten geworden: So kaufe ich mir schnell eine neue Bluse, nur weil eine Feier ansteht. Ist ja nichts dabei, sie kostet fast kein Geld. Wir ersetzen unsere Sachen so schnell, dass sie ihren Wert verlieren. Dabei ist es so einfach, diese Gewohnheiten zu brechen und mehr Wert auf faire Kleidung zu legen.

Als Shop ist es uns immens wichtig zu zeigen, dass bereits Kleinigkeiten eine große Auswirkung haben können. Keiner ist sofort perfekt, aber gerade das Unperfekt sein macht uns Menschen aus. Durch kleine Schritte, wie zum Beispiel die Wahl eines ethischen und nachhaltigen Shops, kannst auch du einen Unterschied bewirken.

Wohin mit der Überproduktion?

Dadurch dass die günstige Kleidung in großen Massen produziert wird, entsteht eine erhebliche Überproduktion, welche von den Unternehmen nicht verkauft wird. Die neue Saisonware kommt also auf den Markt, während die alten Trends noch im Laden hängen. Oftmals sitzen diese dann auf Bergen unverkaufter Ware, die sie dann vernichten. Die Ware ist von so geringem Wert, dass es für die Unternehmen günstiger ist, sie wegzuschmeißen, als sie zu günstigeren Preisen anzubieten oder aufzuarbeiten.

Umweltverschmutzung

Für die Produktion eines Kleidungsstückes werden wertvolle Ressourcen wie Baumwolle, Erdöl und Wasser benötigt. Generell wird in der Fast Fashion Industrie mehr produziert, als überhaupt benötigt wird. Dabei werden knappe Ressourcen verschwendet, ohne dass eine Notwendigkeit für die dadurch gewonnenen Produkte besteht.

Außerdem verursacht die Herstellung chemische Abfälle, die durch das Färben und Bleichen der Kleidung in die Gewässer geraten. Zusätzlich entstehen durch die hohe Produktion immense CO2 Emissionen, die den Treibhauseffekt vorantreiben. All das schädigt unser Klima.

Ausbeutung der Arbeiter/innen

Damit die Fast Fashion Textilien so günstig wie nur möglich produziert werden können, wird die Herstellung vorwiegend in Ländern des globalen Südens ausgelagert, denn dort gibt es meist nur sehr niedrige oder gar keine Mindestlöhne. Die Näherinnen und Näher werden in den Fabriken zu extremen Höchstleistungen genötigt und leiden dabei unter den schlechten Arbeitsbedingungen.  Die bei der Produktion freigesetzten Chemikalien haben bereits zu mehreren Unfällen geführt und schaden den Arbeitern körperlich. Auch Kinderarbeit und Ausbeutung sind in diesem Sektor leider keine Seltenheit.

Was hilft gegen Fast Fashion?

Die gute Nachricht ist, dass es immer mehr Unternehmen gibt, die faire Kleidung herstellen.

Auch bei uns hast du die Möglichkeit, Slow Fashion zu unterstützen. Wir setzen uns sowohl für eine bessere Herstellung als auch für die Umwelt ein.

Generell wird es immer einfacher, Fast Fashion zu entgehen. Zum einen kannst du Kleidung kaufen, die Öko- und Biosiegel tragen und somit gezielt nach fair hergestellten Kleidungsstücken suchen. Ein Nachteil ist dabei der höhere Preis. Dieser ist aber definitiv gerechtfertigt und lohnt sich nicht nur für die Produzenten. Die Näherinnen und Näher werden besser bezahlt, die Umwelt wird geschont und letztlich erhältst du ein Kleidungsstück, das auch deutlich langlebiger ist, als die Alternativen aus dem Billighandel.

Wenn du etwas knapp bei Kasse bist, gibt es auch noch andere Möglichkeiten. Du kannst zum Beispiel bevorzugt in Second Hand Läden einkaufen. Dadurch gibst du kein Geld mehr in der Fast Fashion Industrie aus und verlängerst zusätzlich die Lebenszeit dieser Klamotten.

Generell raten wir dir, deine Kleidungsstücke oft zu tragen und nicht nach nur einem Jahr wieder wegzuschmeißen. Das alleine hilft schon, sich gegen Fast Fashion einzusetzen.

Fast Fashion vs. Slow Fashion

Die Slow Fashion Industrie arbeitet gegen den enormen Konsum der Billigmode. Ziel ist eine nachhaltige und ethisch vertretbare Kleiderproduktion, die qualitativ hochwertige Produkte herstellt und die Umwelt schont. Die Kleidung aus Slow Fashion Marken ist daher langlebiger und soll so unser Kaufverhalten verändern.

Slow Fashion ist generell ein Gegenpol zu Fast Fashion, vor allem der Wegwerfmode. Sie steht für weniger Kollektionen und zeitloser Kleidung aber auch faire Arbeitsbedingungen entlang der kompletten Produktionskette. Dabei stehen natürliche Materialien und Farben im Mittelpunkt.

Ein Großteil dieser  Kleidungsstücke ist durch eigene Fairtrade-Siegel oder ähnlichen Zertifikaten, wie z.B. dem GOTS-Zertifikat oder dem Fairwear Zertifikat, gekennzeichnet.

Do It Yourself

Eine weitere tolle Alternative ist es aber auch, sich die Kleidungsstücke selbst herzustellen. Mit ein bisschen Geschick gelingen tolle ganz individuelle Lieblingsstücke, die den Vorteil haben, dass sie absolut einzigartig und genau auf den eigenen Körper zugeschnitten sind. Du kannst Stoffe mit den verschiedensten Mustern überall kaufen und auch hier kannst du auf eine ökologische Herstellung achten. Wenn du dabei noch ein bisschen Übung brauchst, findest du online viele tolle Kurse und Anleitungen zum Nähen lernen.

Upcycling bzw. Reparieren

Wer bereits viel Kleidung im Schrank hat, kann statt neuer Teile herzustellen, auch die vorhandenen Lieblingsstücke neu aufpeppen oder kaputte Kleidung selbst flicken.

Kleinere Löcher kannst du ganz schnell selbst beseitigen, wenn du die richtige Technik kennst. Dadurch leben deine Kleidungsstücke noch länger und vor allem bei qualitativ hochwertigen Produkten lohnt sich der Griff zur Nadel.

Verwaschene Teile können mit einer neuen Farbe wieder in einem ganz anderen Licht erscheinen und oftmals sind es kleine Hingucker wie zum Beispiel Aufnäher oder verkürzte Ärmel, die einem Kleidungsstück neuen Charme verleihen.

Natürlich sollst du nicht auf moderne, trendige Mode verzichten, sondern vielmehr darüber nachdenken, was du einkaufst. Es gibt mittlerweile einfache Möglichkeiten fair und nachhaltig zu shoppen. Auch uns ist eine faire Herstellung und der Schutz der Umwelt sehr wichtig. Dank nachhaltigen Shops haben “beide Seiten” viel mehr Spaß an der Mode: die Produzenten und die Käufer.

Fast Fashion liegt zwar leider immer noch im Trend, doch das Bewusstsein für ökologische Themen steigt und selbstgemachte Mode sowie nachhaltig produzierte Slow Fashion trumpfen mit besserer Qualität, fairen Arbeitslöhnen und ökologischer Herstellung auf.